Der Löwe brüllt wieder: Die Wiler Fête de Lion findet zum ersten Mal nach fünf Jahren statt

Nach fünf Jahren Zwangspause kann die Fête de Lion hinter dem Wiler Silo wieder stattfinden. Ein Rave und zwölf verschiedene Künstlerinnen und Künstler sollen am kommenden Wochenende für Stimmung sorgen. Der angekündigte Regen sei laut den Veranstaltern kein Problem.

Der Wiler Kulturbahnhof verwandelt sich am Wochenende wieder in ein Festivalgelände. Nach fünf Jahren Zwangspause kann die Fête de Lion hinter dem Wiler Silo wieder stattfinden. Der Gare de Lion organisiert das Clubfestival seit 2014 inzwischen zum vierten Mal. Da die Veranstaltung alle zwei Jahre durchgeführt wird, hätte die letzte Fête de Lion 2020 stattfinden sollen. Aus finanziellen Gründen und aufgrund von Corona war dies aber nicht möglich.

Die finanzielle Situation des Gare de Lion habe sich nach der Pandemie deutlich entspannt, sagt Michael Sarbach, Betriebsleiter des Kulturbahnhofs. Aus diesem Grund kann der Löwe dieses Jahr wieder brüllen und Partygäste empfangen. Am Freitag stehen ein Day Dance und ein anschliessender Night Rave im Zirkuszelt auf dem Programm. Am Samstag treten zwölf verschiedene Künstlerinnen und Künstler unter freiem Himmel und drinnen im Club auf.

Künstlerauswahl soll Gare de Lion repräsentieren

Das lokale DJ-Duo Kaiser & Giraffe eröffnet den Day Dance im Zirkuszelt um 17 Uhr. Anschliessend folgen die regionalen DJs The Toyboys sowie Mirco Mendosta, die bis Mitternacht für Stimmung sorgen. Das Zirkuszelt wurde bereits 2018 in einen Electro-Dancefloor verwandelt. Sarbach sagt: «Es wäre ja schade, wenn das liebevoll hergerichtete Gelände, die Beleuchtung und das Zelt nur einen Tag gebraucht werden würden.»

Am Samstag wartet von 14.30 bis 4 Uhr ein abwechslungsreiches Musikprogramm auf die Besucherinnen und Besucher. Auf der Bühne stehen internationale Grössen wie FM Belfast, eine Elektro-/Pop-Band aus Reykjavík oder der deutsche Rapper Megaloh. Einheimische Künstler wie die Bluesrocker der Ellis Mano Band oder die Berner Mundart-Band Bubi Eifach haben auch ihren Platz im Programm.

Die Künstlerauswahl soll laut Sarbach ein Stück weit das Programm des Gare de Lion repräsentieren. «Aktuelle Musik in einem Mix aus verschiedenen Genres, von aufstrebenden bis zu arrivierten Acts, von lokalen Künstlerinnen und Künstlern bis zu bekannteren internationalen Namen», sagt er. Es seien aber auch immer Bands dabei, welche bereits im Kulturbahnhof zu Gast waren und es laut der Betriebsgruppe verdienen, vor grösserem Publikum auftreten zu können.

Das Organisationskomitee rechnet mit rund 2000 bis 2500 Besucherinnen und Besuchern. Sarbach sagt: «Um die Kosten decken zu können, brauchen wir etwa 1500 durstige und hungrige Gäste.» Die Umsetzung sei ausschliesslich möglich, da von den über 100 Helferinnen und Helfern auf dem Platz bis zur Festivalleitung alle gratis arbeiten. «Für das OK fallen ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden in vierstelliger Höhe an», sagt Sarbach. Das sei der Grund, weshalb das Festival nur alle zwei Jahre stattfindet.

Der Regen sei kein Problem

Bislang habe sich das erste August-Wochenende als passendes Veranstaltungsdatum bewährt, da es in der Saisonpause liegt. «Es ist schwierig, ein Wochenende zu finden, an welchem nicht bereits weitere Festivals stattfinden», sagt Sarbach. Zudem beginne im September bereits wieder die Clubsaison.

Das OK hofft zwar auf schönes Wetter, doch der Regen würde dem Festival keinen Strich durch die Rechnung machen. Sarbach sagt: «Unser Vorteil ist, dass wir kein reines Open Air sind.» Die Hälfte der Konzerte finde drinnen im Club statt, ausserdem gäbe es mit dem Zirkuszelt auch draussen genügend wettersichere Flächen mit Sicht auf die Bühne. «Zudem sind wir in der Stadt und nicht auf einer Wiese – Schlamm wird es definitiv nicht geben», fügt der Veranstalter hinzu.

Sarbach freue sich am meisten auf den Moment, an dem sich das Gelände langsam mit Menschen füllt, welche eine gute Zeit verbringen, tanzen und Darbietungen der Acts geniessen wollen. Er sagt: «Dann sieht man jeweils, für was man den enormen Aufwand auf sich genommen hat.»

Quelle: Wiler Zeitung / Tagblatt, Ambra Elia, 2.8.2023

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