Die Freude in der Kulturszene war riesig, als das Stadtparlament im Jahr 2019 einen Kredit über 150’000 CHF für das Projekt «Bauliche Ertüchtigung Gare de Lion» bewilligt hat. Lange hat der Verein Kulturzentrum Wil als Mieter und Betreiber auf diverse bauliche Defizite und Mängel an der Infrastruktur hingewiesen. Der Sanierungsbedarf war überparteilich absolut unbestritten. Es folgte ein Projektwettbewerb und im Sommer 2020 wurde das Siegerprojekt vorgestellt. Seitens des Baudepartements wurde am Pressetermin angekündigt, dass der Bau im Idealfall bis Ende 2022 abgeschlossen sein könnte. Die Ausarbeitung des definitiven Bauprojekts wurde umgehend in die Hand genommen und der entsprechende Bericht und Antrag sollte in der zweiten Jahreshälfte 2021 dem Parlament zugewiesen werden.
Bald beginnt das Jahr 2023 und die Vorlage liegt immer noch nicht vor. Grund dafür seien Baurechtsfragen. Dabei läuft das selbständige Baurecht der Stadt Wil noch bis Ende 2056. Es bleiben über 33 Jahre, um offene Fragen zu klären. Die Investitionen sind bis dann längst abgeschrieben. Warum sich das Projekt trotzdem seit bald 1.5 Jahren verzögert, ist für mich nicht nachvollziehbar. Etliche engagierte Mitglieder des Vereins haben unzählige Stunden ehrenamtliche Arbeit in die Begleitung des Projekts gesteckt. Sie verdienen es, dass Bericht und Antrag zeitnah im Parlament behandelt werden. Genauso wie alle Mitarbeitenden, die Kulturschaffenden und die jährlich bis zu 15’000 Gäste, welches das Angebot seit 1989 nutzen. Mein Weihnachtswunsch an die Vorsteherin des BUV bleibt der gleiche wie im letzten Jahr: ich wünsche mir, dass es wieder vorwärts geht.
Michael Sarbach
Stadtparlamentarier, GRÜNE prowil
Polittalk in den Wiler Nachrichten vom 15.12.2022