JA zur Abstimmungsvorlage „Arbeitsintegration“

Die Stadt Wil als Zentrumsgemeinde weist eine hohe Zahl an SozialhilfebezügerInnen auf. Das Ziel der Vorlage „Arbeitsintegration von Sozialhilfe empfangenden Personen“, über welches wir am 17. Juni abstimmen, ist die möglichst rasche (Wieder-)Integration der Klientinnen und Klienten in die Arbeitswelt. Der Mechanismus „Leistung-Gegenleistung“ ist ein zentrales Ele- ment der Vorlage. Mit einem Mix aus repressiven, aber auch fordernden und vor allem för- dernden Massnahmen, sollen die KlientInnen in die Pflicht genommen werden. Dabei wird das Rad keineswegs neu erfunden, denn die zentralen Projekte dieser Vorlage wurden in Win- terthur bereits erfolgreich umgesetzt.

Angebot „Passage“

Gleich zu Beginn wird ein Tatbeweis für den Arbeitswillen in Form eines 30-tägigen Arbeitsein- satzes (Passage) für das Gemeinwesen eingefordert und eine Einschätzung insbesondere zur Arbeitsmarktfähigkeit der Person vorgenommen. Im Gegensatz zur aktuellen Situation, wo der Kontakt zwischen Behörden und KlientInnnen hauptsächlich aus Anmelde- und einzelnen Bera- tungsgesprächen besteht, können sich die Verantwortlichen nun ein genaueres Bild ihrer Klien- tInnen machen. Auch besteht die Möglichkeit, Personen gezielt bei der Arbeitssuche und bei Problemen mit Schulden, Vermietern etc. zu unterstützen.

Coach für junge Erwachsene

Es ist zu beobachten, dass sich eine bedenklich hohe Anzahl junger erwerbsfähiger Erwachse- ner in der Sozialhilfe befindet. Bei dieser Gruppe besteht die ernsthafte Gefahr, dass sie, ohne gezielte Massnahmen und ohne rasches Handeln, ein ganzes Leben lang von der Sozialhilfe abhängig bleiben. Soziale und gesellschaftliche Tragik und enorme öffentliche Kosten wären die Folge. Junge Erwachsene, welche sich schwer tun mit dem Einstieg ins Berufsleben, die Lehre abbrechen oder schon gar keine beginnen und sich von ihren Eltern kaum noch etwas sagen lassen, sollen einen Coach erhalten. Diese pädagogisch ausgebildete Person kann diese jungen SozialhilfeklientInnen engmaschig begleiten und ihnen auch mal „Nachspringen“, wenn sie sich nicht melden. Durch die Beziehung mit der Begleitperson sollen persönliche „Krisen“ aufgefangen und die jungen Erwachsenen für den Berufseinstieg motiviert werden.

Sämtliche Parteien haben sich im Grundsatz klar für diese äusserst wichtige Vorlage ausge- sprochen, denn nur mit aktiver Arbeitsintegrationsunterstützung können die steigenden Kosten langfristig stabilisiert werden. Sagen darum auch Sie JA zur „Arbeitsintegration von Sozialhilfe empfangenden Personen“ am 17. Juni!

Michael Sarbach, Mitglied Stadtparlament Wil, GRÜNE prowil / Junge Grüne & KulturfreundInnen

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