«Kulturbühne 2024» bringt regionale Kulturwüste zur Blüte: Einzelne Events buchstäblich überrannt

Die «Kulturbühne 2024» ist Geschichte, der Fokus bereits auf die Zukunft gerichtet. Denn der Publikumserfolg der zehn Kulturtage in der Stadt und Region Wil hat die Organisatoren beflügelt: Eine vierte Auflage des Mammut-Events im Jahr 2027 ist wahrscheinlich.

Viel Publikum, zahlreiche Highlights, keine unliebsamen Überraschungen oder gar Flops: Das Fazit von OK-Präsident Mike Sarbach unmittelbar nach Abschluss des zehntägigen regionalen Kulturspektakels «Kulturbühne 2024» am Sonntag ist ausschliesslich positiv. Wobei er betont: «Das ist meine erste persönliche Einschätzung.» Ausgetauscht habe sich das Organisationskomitee noch nicht.

Überraschender Ansturm

Sarbach hat nicht alle 100 Ausstellungen, Aktionen, Kurse, Ateliers und Proben in den 22 Mitgliedsgemeinden des Vereins Thurkultur besucht. Aber einige. Und er ist immer wieder «erschrocken», wie er sagt. Darüber, wie gut besucht die Events waren. Vor allem auch solche, die er nicht als Publikumsmagnete auf dem Radar hatte. Der Auftritt des Musiclife-Duos Malea im Plakatmuseum in Schwarzenbach etwa, wie er vernommen hat. Zumal die Plakatgalerie eher als Geheimtipp galt. Im Gegensatz zum Gare de Lion. Dort habe ihn der Run erstaunt, den kaum bekannte Bands ausgelöst hätten.

Projektleiter Pascal Mettlers Fazit zielt in eine ähnliche Richtung, wenn er von der Theaterwerkstatt Fahr.Werk.ö! schwärmt, die von Besuchenden buchstäblich überrannt worden sei. Oder von der Multimedia-Präsentation über die «Die grösste Grenzerfahrung» von Buchautor Heinz Egli aus Gähwil, die gegen 300 Interessierte ins Cinewil gelockt habe. «Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen hatten: In der Stadt, aber auch in den umliegenden Gemeinden niederschwelligen Zugang zu Kultur zu bieten.»

Familienanlässe als Ziel

Für die Veranstalter ist klar: Aus heutiger Sicht ist eine vierte Auflage der «Kulturbühne» sehr wahrscheinlich. «In wiederum drei Jahren – der Rhythmus ist wegen der Vorlaufzeit für die Organisation ideal», sagt Pascal Mettler. Was an Erkenntnissen für Auflage Nummer vier mitgenommen wird, ist noch nicht festgelegt. Mike Sarbach sagt: «Von den teilnehmenden Kulturschaffenden werden wir nun Feedbacks einholen und auswerten.»

Unabhängig davon weiss Projektleiter Mettler schon heute, dass im Kommunikationsbereich Optimierungsbedarf besteht. Beispielsweise habe sich gezeigt, dass vor allem für Familien mit Kindern geeignete Anlässe als solche bezeichnet werden sollten.

40’000 Franken Unterstützung

Bewährt habe sich hingegen die finanzielle Unterstützung von teilnehmenden Kulturschaffenden. «Wir haben insgesamt 40’000 Franken zugesprochen – für Raummieten und Ähnliches, oder für Defizitgarantien», sagt Pascal Mettler. Ausbezahlt wird die Summe in Beiträgen zwischen 100 bis 1500 Franken.

Die Kulturbühne verfügte für den 10-Tage-Event über ein Gesamtbudget von rund 120’000 Franken. Im Wesentlichen bereitgestellt vom Verein Thurkultur, der Stadt Wil sowie den Raiffeisenbanken als Hauptsponsoren.

Quelle: Tagblatt.ch, Andrea Häusler, 6.5.2024

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