Wir als Konsumenten haben es trotz Einschränkungen durch die Corona-Krise recht einfach. Obwohl viele Geschäfte schliessen mussten: die meisten Konsumgüter können wir bequem online bestellen; egal ob Kontaktlinsen, Kosmetikprodukte, Kleider, Haushaltsgeräte oder Bücher. Das Internet kennt keine Landesgrenzen und obwohl die Waren teilweise tausende Kilometer um den Erdball transportiert werden, sind die Preise kaum zu toppen. Dank dem Boom im Onlinehandel hat der US-Konzern Amazon innert zehn Tagen um über 100 Milliarden Franken an Marktwert gewonnen. Nur: leider tragen Onlinebestellungen bei grossen internationalen Steuervermeidern nichts an unser Gemeinwesen bei.
Die lokalen Gewerbetreibenden hingegen sind die Treibkraft der regionalen Wertschöpfung und helfen mit ihren Steuerabgaben mit, z.B. unser Gesundheitswesen zu finanzieren. Sie bieten wertvolle Ausbildungs- und Arbeitsplätze, Service und Beratung, unterstützen Vereine und durch ihr Ladenlokal werden unsere Dorfkerne und Innenstädte belebter und somit attraktiver. Die paar Franken mehr für ein Produkt oder eine Dienstleistung sind es näher betrachtet mehr als wert.
Gerade jetzt leisten viele Menschen unter anderem in den Spitälern, im Lebensmittelhandel, in der Produktion oder in der Pflege Aussergewöhnliches. Sie verdienen bessere Arbeitsbedingungen. Selbstständigerwerbende und Stundenlöhner, aber auch lokale Unternehmen und Fachgeschäfte kämpfen um ihr Überleben und brauchen Hilfe. Das wird weitreichende finanzielle Konsequenzen haben. Bund, Kantone und Gemeinden werden gefordert.
Wir alle können einen Beitrag leisten. Indem wir Dankbarkeit und Wertschätzung zeigen, indem wir uns gegenseitig unterstützen – und nicht zuletzt indem wir möglichst konsequent lokal konsumieren. Gerne auch nach der Krise.
Wiler Nachrichten, 2.4.2020