Wil soll zur Kulturhauptstadt der Ostschweiz werden. Dieses Ziel hat der Wiler Politiker Mike Sarbach nicht nur am Dreikönigstag. Könnte er als Alleinherrscher tatsächlich über die Stadt Wil verfügen, würde er einen neuen Feiertag einführen.

Für einmal nicht wie gewohnt am Abend, sondern bereits am späten Vormittag des Dreikönigstages drängten viele Wilerinnen und Wiler jeglichen Alters in die Kunsthalle Wil. Die Vorverlegung des Dreikönigstreffens der Stadt Wil lag darin begründet, dass am Samstagabend die «Cavalleria Rusticana»-Produktion des Musiktheaters Wil Premiere feierte. «Wir wollten es nicht riskieren, dass sich zwei so hochkarätige Kulturveranstaltungen wegen einer ungenügenden Planung konkurrenzieren», so Stadtpräsident Hans Mäder in seiner Begrüssung.
Auch Kunsthalle-Kuratorin Sonja Rüegg als Hausherrin ging angesichts des Andrangs das Herz auf. «Ich sehe heute hier viele Menschen zum ersten Mal», sagte sie – und lud alle ein, zukünftig häufiger im städtischen Haus für Gegenwartskunst vorbeizuschauen.
Wiler Feiertag für Kultur und Sport geplant
Umrahmt von den Auftritten der Wiler Bläserkids und der Sternsinger lud Hans Mäder alle Besucherinnen und Besucher dazu ein, sich sowohl am finnischen Glühwein «Glögi» als auch am Dreikönigskuchen gütlich zu tun. Nach gut zehn Minuten stand der König für einen Tag bereits fest: Das Glück war dem Grünen-Stadtparlamentarier und Kulturpolitiker Mike Sarbach hold.
Gefragt, was er denn als zeitlich befristeter Alleinherrscher realisieren möchte, zögerte Sarbach nicht mit seiner Antwort: «Ich werde meinen Geburtstag, den 15. April, zum Wiler Sport- und Kulturfeiertag ausrufen. An dem Tag sollen alle frei haben und alle Wiler Freizeit- und Sportanlagen für 24 Stunden durchgehend gratis benutzen dürfen.»

Etwas länger dürfte es gehen, um Wil «zur Kulturhauptstadt der Ostschweiz» zu machen, aber «wir arbeiten daran», beschied Mike Sarbach den Fragenden. Der Politiker selbst könnte auch ohne Feiertag zeitnah gratis in Wil Sport treiben, bekam er doch als König einen Gutschein für den Sportpark Bergholz geschenkt.
Vom König zum Stadtpräsidenten
Und als ihm Stadtpräsident Hans Mäder die goldene Pappkrone überreichte, kam dem neuen gekrönten Haupt gleich noch eine weitere Idee. «Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Wiler Parlamentspräsident war ich schon. Und nun auch Wiler König. Was mir jetzt noch zum ‹Triple› fehlt, ist das Amt des Stadtpräsidenten. Das muss nicht heute oder morgen sein, aber dieser Titel fehlt mir eindeutig noch im Lebenslauf», sagte König Mike der Erste gut gelaunt.
Quelle: Wiler Zeitung / Tagblatt, 7.1.2024, Christof Lampart