Spielplatz Rossrüti: Mitwirkung als Makulatur

Das Areal um den Spielplatz Rossrüti mit der markanten Platane, dem Fussballplatz und dem Freizeithaus bildet unser Dorfzentrum. Es ist der soziale Mittelpunkt, welcher von Jung und Alt gleichermassen besucht wird, besonders von Familien. 

Im Rahmen des Hochwasser-Projekts wird nun eine massive Verbreiterung des Baches 100% zu Lasten des Spielplatzes geplant. Die Schaukeln und weitere Spielgeräte hätten keinen Platz mehr. Auch die Brücke zum Fussballplatz soll abgebrochen werden und ob der Baum einen solchen Eingriff schadlos übersteht, das sehen auch Experten kritisch. Etliche Vernehmlassungsbeiträge aus dem Dorf wurden ignoriert und das Projekt unverändert dem Parlament zugewiesen. Mitwirkung als Makulatur.

Bei solch einschneidenden Veränderungen in einem Dorfkern muss die Umgebung meiner Meinung nach zwingend einbezogen werden. Ein neues Konzept für die Gestaltung des Spielplatzes zwingt sich auf. Auch eine Temporeduktion auf diesem Abschnitt böte Möglichkeiten. Damit würde nicht nur die Sicherheit der Kinder erhöht, sondern auch eine Verschmälerung der Strasse oder die Aufhebung des Trottoirs möglich. Der Aushub für den Wasserbau müsste weniger nah am Baumstamm erfolgen und dem Spielplatz würde wertvolle Fläche erhalten bleiben. Eine Begegnungszone wäre ebenfalls eine Variante, das Dorfzentrum aufzuwerten. 

Kurz: das Projekt muss überarbeitet werden. Es braucht ein seriöses Gutachten zum Schutz der Platane, allenfalls eine Anpassung des Bachverlaufs und gleichzeitig sollen Spiel- und Sportplatz neu organisiert und aufgewertet werden. Nicht erst Jahre später. Die Bedürfnisse der Menschen in Rossrüti müssen ernst genommen werden.

Michael Sarbach
Kantonsrat, Stadtparlamentarier GRÜNE prowil

PolitTalk, Wiler Nachrichten, 6.10.2022

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