Der Wahlkampf tobt. Wohl darum haben auf Social Media Gehässigkeit und Respektlosigkeit leider markant zugenommen. Beim Mitlesen könnte man fast den Glauben an den gesunden Menschenverstand verlieren.
Glücklicherweise ist das in der Realität anders. So fand an der letzten Sitzung des Stadtparlaments einmal mehr eine unaufgeregte und überaus sachliche Diskussion zum Projekt «Stadtquerung Mitte» statt. Letztendlich ist dieser Startschuss für eine zukunftsgerichtete Entwicklung erfreulicherweise mit nur sieben Gegenstimmen erfolgt. Ein klarer Entscheid, der zuversichtlich stimmt für künftige wichtige Infrastruktur-Projekte.
Nach Jahren der Vorbereitung tut sich nämlich etwas auf dem Bahnhofareal. Die SBB arbeitet an der Aufwertung der Unterführungen und Perrons. Gleichzeitig entsteht auf dem Landhausareal eine moderne Wohn- und Geschäftshausüberbauung mitsamt neuer Abstellanlage für rund 600 Velos, welche dank Self-Service-Werkstatt als Vorzeigeobjekt gilt. Auf gutem Weg sind auch die Neugestaltung Bahnhofplatz mit Allee und die Unterführung Hubstrasse. Die Bewilligung des erwähnten Kredits zur Ausarbeitung des Bau- und Auflageprojekts «Veloquerung Posttunnel» ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil für die Aufwertung des Stadtzentrums. Das Areal Bahnhof ist nicht nur Drehscheibe für vier Millionen Pendlerinnen und Pendler pro Jahr; es erfüllt wichtige räumliche und verkehrliche Funktionen und ist die Visitenkarte für Stadt und Region.
Es beruhigt, dass im Rahmen der politischen Arbeit eine anständige Diskussionskultur gepflegt wird. Trotz Meinungsverschiedenheiten hört man einander zu und ist bestrebt, Lösungen zu finden. Und dies stets nach dem gemeinsamen Leitsatz «S’gilt s’Wohl vo Wil im Fürschteland». Es geht vorwärts. Die kommenden Generationen werden es uns danken.
Michael Sarbach, Kantonsrat, Mitglied Stadtparlament Wil, GRÜNE prowil
Quelle: Wiler Nachrichten, PolitTalk, 5.10.2023